Kanton hilft Stiftung Kloster Maria der Engel

Appenzeller Volksfreund vom 21. Juni 2022

Die Stiftung Kloster Maria der Engel Appenzell ist statutarisch verpflichtet, das Klostergebäude zu erhalten und die Voraussetzungen zu schaffen, damit eine Gemeinschaft mit spiritueller Zielsetzung das Klostergebäude dereinst wieder beziehen könnte. Um diesen Auftrag zu erfüllen, muss das Kloster samt Anexbauten saniert werde.

Der Finanzbedarf beläuft sich dabei auf Stand Mai 2021 auf zehn Millionen Franken. Gemäss Grossrat Romeo Premerlani (Schwende-Rüte) sei heute teuerungsbedingt allerdings eher mit zehn bis zwölf Millionen Franken zu rechnen. Ein grosser Teil des Gebäudekomplexes sei Stiftungsgut und könne daher nicht belehnt werden, weshalb keine Hypotheken zur Finanzierung aufgenommen werden können. 2021 hat der Stiftungsrat der Stiftung Kloster Maria der Engel daher den Kanton Appenzell Innerrhoden um einen Beitrag von 1,5 Millionen Franken ersucht.

Die Standeskommission beantragt dem Grossrat als Stützungepaket einerseits, auf Steuern und Gebühren aus dem Verkauf des Schulhauses Chlos zu verzichten – es geht um insgesamt 284 000 Franken. Andererseits schlägt er dem Grossrat die Gewährung eines zinslosen Darlehens für den Umbau des Mädchenschulhauses vor. Der Verzicht auf den Darlehenszins von zwei Prozent während 30 Jahren entspricht einem Spendenäquivalent von rund Fr. 570 000 Franken, wobei 366 000 Franken auf den Kanton und 204 000 Franken auf die Stiftung Pro Innerrhoden fallen.

Die insgesamt 650 000 Franken werden ohne Gegenstimme bewilligt. Berücksichtigt man die Beteiligung des Kantons im Zusammenhang mit der Spende des Klosters Grimmenstein, sollten sich die Erwartungen der Stiftung Maria der Engel erfüllen.

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